Altes Krematorium in Tuttlingen

Die Arbeiten am alten Krematorium in Tuttlingen wurden unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert.

Auf deren Internetseite heißt es zu diesem Projekt:

"Das alte Krematorium in Tuttlingen wurde 1926/27 auf Initiative des dortigen Feuerbestattungsvereins erbaut und gehört zu den frühen Krematorien Deutschlands. Bei dem Entwurf handelte es sich um ein Spätwerk des Tuttlinger Architekten und Stadtbaumeisters Friedrich August Schmid.  
 
Eine breite Treppe führt zum neobarocken, zweigeschossigen Kuppelbau der Einsegnungshalle, die mit bunten Bleiglasfenstern und mit einem Glockendach ausgestattet ist. Die Halle wird von zwei etwas niedrigeren Gebäudeteilen flankiert, die zu den Seitenflügeln überleiten. Neben der Einsegnungshalle befanden sich Räume für die Verwaltung, den Geistlichen und die Trauernden. In den Flügelbauten waren Leichenzellen, ein Arzt- und ein Wärterzimmer, ein Zimmer für das Gericht und ein Sezierraum untergebracht.  
 
Hinter dem Krematorium schließt sich eine ausgedehnte Friedhofanlage an. Die gesamte Anlage ist in allen Details der Ausstattung noch unverändert aus der Bauzeit erhalten geblieben. Seit 1982 war das Krematorium ungenutzt und in vernachlässigtem Zustand. Im Jahr 2002 dachte die Stadt als Eigentümerin an einen Abriss, um Platz für ein Pflegeheim mit betreutem Wohnen zu schaffen. Dies forderte den Widerstand der Tuttlinger Bevölkerung heraus. Der daraufhin gegründete Förderverein überzeugte die Stadt von einer Nutzung als Bürger- und Kulturhaus."

Bedingt durch den jahrzehnte langen Dornröschenschlaf des alten Krematorium wurde es in weiten Bereichen von Vandalen beschädigt. Hiervon waren insbesondere die Fenster betroffen, wie die Bilder verdeutlichen.

 

Eines von vier achteckigen Fenstern von Innen im Vorzustand
Eines von vier achteckigen Fenstern von Innen im Vorzustand
Und von außen im Nachzustand
Und von außen im Nachzustand

Außenschutzverglasung mit Aufsatzrahmen auf Holzfenstern

Um solche schwerwiegenden Schäden zukünftig möglichst zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, wurden, in Absprache mit der Denkmalpflege, auf die Holzfenster Aufsatzrahmen mit Verbundsicherheitsglas montiert.

Um diese Aufsatzrahmen künftig ohne Ermüdung der Schraublöcher wechseln zu können wurden die Rahmen nicht direkt in das Holz verschraubt, sondern Hülsenmuttern mit außenliegendem Holzgewinde und innenliegendem metrischen Gewinde verwendet.

  

Einer der beiden Gebäudeflügel
Einer der beiden Gebäudeflügel
Ein Fenster im Detail
Ein Fenster im Detail
Die Aufsatzrahmen integrieren sich gut in die Gesamtkonstruktion
Die Aufsatzrahmen integrieren sich gut in die Gesamtkonstruktion
Die Aufsatzrahmen können auch gebogen werden
Die Aufsatzrahmen können auch gebogen werden