Retuschen und Ergänzungen – eine Gratwanderung zwischen Vervollständigung und Verfälschung
Restaurierung bedeutet auch die Wiederherstellung bzw. zumindest die Erhöhung der Erkennbarkeit der originalen Bildaussage. Fehlstellen stören dabei oft empfindlich die Wahrnehmung. Jedoch ist der Grat zwischen fundierter Rekonstruktion und erfundener Verfälschung oft sehr schmal.
Heutige Ergänzungen dürfen den originalen Kontext nicht stören oder vordergründig wirken. Sie müssen sich dem Original unterordnen und gleichzeitig für den Fachmann erkennbar und reversibel bleiben.
Fehlstellenretuschierungen werden je nach Konzept in einem passenden Glas (Farbe, Stärke, Struktur) realisiert und mit einzubrennenden Glasmalfarben in der jeweils vorgefundenen Maltechnik rekonstruiert.
Neben dem hier gezeigten Beispiel einer Retusche mit einer Rückseitig reversibel aufgesetzte Doublierung, läßt sich eine Retuschen auch in eine Schutzverglasung integrieren, wenn z.B. Glasmalereischeiben aus einem Blankverglasungsverband herausgelöst und vor diesen reversibel montiert werden.
Ein Beispiel dazu finden Sie hier.