Hollfeld Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Beschreibung des  Gesamtbauwerkes

Erstmals 1017 erwähnt; zahlreiche Zerstörungen. Nach dem großen Brand von 1724 Neubau 1778/82. Statt eines Zentralbaus von Franz Ignaz Michael Neumann kam ein Plan von Johann Joseph Vogel zur Ausführung, den Neumann begutachtet hatte. Einer der stattlichsten Bauten der Gegend. Langhaus von drei Jochen mit eingeschwungenen Wandpfeilern, einjochiger Chor mit dreiseitigem Schluß, durchgehend Kreuzgewölbe. Am Fassadeneingangsturm deutliche klassizistische Anklänge; Wappen des Bauherrn Fürstbischof Adolf Friedrich von Seinsheim, in zwei Nischen Figuren der Bistumspatrone, 1780 von Bernhard Kamm. Die Gliederung des Außenbaus sicher. Die Einrichtung um 1765, 1804 fast vollständig aus der Dominikanerkirche in Bamberg erworben; daß sie für einen anderen Raum geschaffen ist, bleibt spürbar, doch rechnete sie auch an ihrem urspr. Ort nicht mit aufwendiger Stuckdekoration, die hier völlig fehlt. - Hochaltar von Bernhard Kamm, breiter, viersäuliger Aufbau. Am Tabernakel wuchernde Rocaillen. Die großen Seitenaltäre von Adam Stöhr, die Altarblätter von Johann Anwander und Joh. Zick. Die kleinen Seitenaltäre stammen aus der urspr. Ausstattung der Kirche, um 1780. Kanzel 1769 von Kamm (ein in der Kanzelbekrönung gefundener Zettel bringt den Künstlertopos vom Neid des Phidias und Polyklet). Taufstein um 1600. Die vier Beichtstühle düstere, kuppelige Aufbauten, hervorragende Beispiele des späten Rocaillestils.- Kreuzweg zweite Hälfte 18. Jh. - Anna Selbdritt um 1500; unter den Figuren des 18. Jh. die vorzüglichen Figuren der hl. Florian und Blasius von Kamm.

(aus Dehio)

 

Beschreibung des Bestandes

Der Glasmalereibestand befindet sich in den Chorfenster nII, sII und sIII. Die Rundbogenfenster sind mit zwei Stand- und sieben Quereisen unterteilt. In den Fenstern nII und sIII sind die Standeisen in den Zeilen vier und fünf nach rechts bzw. links verstezt worden, damit die Szene deren Hauptinhalt in den Feldern 4b und 5b zu finden ist nicht durch die Standeisen durchlaufen werden. Die Chorfenster stammen laut einer Inschrift in nII 1b von der Firma "Glasmalerei Schmitt u. Postek, Bamberg". nII zeigt Gabriels Verkündigung an Maria, sII zeigt den Erzengel Michael und sIII die Taufe Christi. Alle szenischen Darstellungen in den Fenstern sind von einem Rahmen gefaßt, die Restfläche der Fenster sind jeweils mit einem Teppichornament  gestaltet. Das gesamte Fenster ist wiederum von einer Bordüre umgeben.
        

Beschreibung des Zustandes

Die Glasmalereien wurden in erster Line ausgebaut und restauriert um eine Schutzverglasung zu montieren. Die Glasmalereien an sich waren in relativ gutem Zustand und zeigten nur allgemein übliche Schäden im Bleinetz, Durchbauchungen, relativ viele Sprünge usw.

Interessant war im Laufe der weiteren Untersuchungen der abplatzende Überfang im Feld sIII 6b.
        

Beschreibung der Restaurierungsmaßnahmen

Nach Vorgaben des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Reinigung, Klebung, Retuschen, Festigung eines abplatzenden Überzuges, Ergänzung von defektene Scheiben (Ornament oder Bordüre) meist im Randbereich der Felder, verwindungssteife Rahmung, Schutzverglasung.

Ein im Verlaufe der weiteren Arbeiten festgestelltes, interessantes Phänomen war die teilweise abgeplatzte Überfangschicht des mundgeblasenen Echt-Antikglases.

Nachfolgend sehen Sie einen Auszug aus der Dokumentation hierzu.

 

Auszug aus der Fotodokumentation des abgeplatzen Überfangglases.
Auszug aus der Fotodokumentation des abgeplatzen Überfangglases.
Auszug aus der grafischen Dokumentation des abgeplatzen Überfangglases.
Auszug aus der grafischen Dokumentation des abgeplatzen Überfangglases.